Verantwortung nehmen oder davor wegrennen

Geht es Dir auch manchmal so?

 

Du bist nicht in bester Laune, fühlst dich schusselig, träge und deine Stimmung ist im Keller. Während wichtiger Gespräche fühlst du, dass Ärger in dir aufkommt. Dieses Gefühl lässt sich nur schwer ignorieren und somit ist es äußerst schwierig, Konzentration aufzubringen für die Dinge, die wichtig sind.

Auf einmal wird dir bewusst: unter vielen Lagen von Gründen, die die eigentliche Ursache nur tarnen, liegt der wahre Grund: die Tatsache, dass du dich vor Verantwortung drückst. Z.B. Verantwortung für den Verlauf dieses Tages, für deinen persönlichen Erfolg (vor allem als selbstständiger Unternehmer), für deine Beziehungen und für dein Leben.

 

Und warum?

Wenn ich von mir selber ausgehe, liegt es in erster Linie daran, dass es mir an Vertrauen in meine eigene Entscheidungskraft mangelt. Denn mich entscheiden für was ich WIRKLICH und was ich am liebsten will, bedeutet, dass ich auch mal Leuten widersprechen und ‚nein’ sagen muss. Das bedeutet auch, dass ich für mich selber eintreten muss und es möglich ist, dass es Meinungsverschiedenheiten und Konfrontation gibt…und dass Leute mich dann nicht mehr mögen.

Dies ist nicht einfach sich einzugestehen, auch für mich nicht.

 

Was tun?

 

Was tun, wenn du gerade an so einem Moment bis zum Rand mit aufgestautem Frust erfüllt bist und dies krampfhaft probierst zu unterdrücken? Für mich ist das ein typischer Moment, an dem ich aus meinem Körper treten und ganz weit weg fliegen möchte , um aus weiter Ferne einfach zuzusehen, wie ich die Sache löse.

 

Ein Beispiel aus meinem Berufsleben:

Als selbstständige Gebärdensprachdolmetscherin in den Niederlanden ist es relativ einfach. Die Regeln werden von der Regierung bestimmt und ich folge. Darüber habe ich nichts zu sagen. Ich dachte, dass ich schon 10 Jahre selbstständige Unternehmerin bin, aber entdecke nun, dass dies ein Trugschluss ist. Es ist nur Schein, denn es ist eine sichere und einfache Form.

Jetzt, wo ich auf dem Weg bin, mein Unternehmen auszubreiten und rundzuerneuern, lerne ich eine ganz andere Seite der Medaille kennen. Eine, die viel mehr Möglichkeiten bietet, aber auch (oh, Schreck) viel mehr Eigenverantwortung fordert. Es sieht danach aus, dass ich noch nicht wirklich bereit bin, die zu nehmen. Es ist doch viel einfacher zu tun, was andere für dich bestimmen, auch wenn du es nicht immer richtig und toll findest. Dann hast du jedenfalls jemanden oder etwas, dem du die Schuld geben kannst, wenn etwas nicht so läuft wie du es gerne hättest. Dann bist du immer fein raus…

Es kommt aber immer ein Moment, an dem du mit dir selbst konfrontiert wirst. In meinem Fall kam es immer wieder zu Missverständnissen, weil ich auf einmal selbst bestimmen muss, was ich will und wie ich meinem Unternehmen Form geben will. Ich stehe noch ganz am Anfang, die Spielregeln zu lernen und fühle mich manchmal wie in einer Achterbahn. Das eine Mal finde ich die Herausforderung super und gehe voll darin auf, das andere Mal ist mir Alles zu viel, viel zu kompliziert und will ich am liebsten alles hinwerfen und wegrennen. Oder es jemand anders machen lassen…

 

Und das Letzte ist eine Riesenfallgrube!

Denn wenn du das tust, kommst du niemals dorthin, wo du gerne hin willst. Alles wird beim Alten bleiben so wie es jetzt ist. Mit allem Frust, Ärgernis und Selbstverurteilung. Die Frage ist: WILLST DU DAS?

Ich jedenfalls nicht. Alles, was du zum ersten Mal machst, ist beängstigend. Und Stück für Stück, Schritt für Schritt merkst du, dass es eigentlich okay ist. Es ist gar nicht so schlimm. Meistens siehst du dann auch, dass du manches ziemlich aufgeblasen hast, sodass der Angsthase in dir dich überzeugen konnte, es doch lieber alles beim Alten zu lassen. Unsinn!

Was wirklich dahintersteckt ist die ständige Suche nach Rückhalt, und das an der falschen Stelle, nämlich außerhalb, in Ratschlägen und Hilfe von anderen. Da findest du es natürlich nicht, denn niemand kann durch deine Augen sehen und deine Gedanken denken. Niemand weiß, wie das Bild deines Zieles aussieht und was und wie du es erreichen willst. Wer also muss diese Aufgabe lösen? Ganz klar: DU.

Ja, aber wie?

 

Einfach anfangen! Z.B. dadurch, nicht mehr von anderen zu erwarten, dass sie dir alles auf einem goldenen Tablett reichen und dich an der Hand führen. Ganz am Anfang ist es okay, vor allem, wenn es um völlig neue Sachen geht, die du erst lernen musst. Aber es kommt die Zeit, dass du es selbst tun musst. Dann kommt es darauf an zu wissen, was du willst, was du dazu brauchst und wie du dies erreichen kannst – und dann TUN! Das ist das Zauberwort.

In der letzten Zeit habe ich zu oft erlebt, dass ich zwar Erwartungen an andere hatte, ich diese aber nicht aussprach. Das verursachte Missverständnisse und hatte zur Folge, dass ich mich ärgerte, da diese nicht erfüllt wurden. Ich bin froh, dass ich diese Einsicht gewonnen habe, und das bedeutet nun konkret:

 

  • du musst ein deutliches Bild vor Augen haben
    • was willst du eigentlich?
  • mach dir bewusst, was du von anderen erwartest
    • sind die Erwartungen reell und nötig, um dein Ziel zu erreichen? Dann sprich es aus.
    • Sind sie das nicht, dann vergiss sie.
  • Klar und deutlich kommunizieren
  • Bewusst sein: Meinungsverschiedenheiten sind nicht schlimm, alles kann besprochen und verdeutlicht werden
  • Nicht davon ausgehen, dass der Andere es so oder so meint, macht oder denkt. Ist es für dich nicht deutlich? Dann frage nach! Das beugt viel Missverständnissen und Frust vor.

 

Was mich interessiert ist:

  • Was sind deine Erfahrungen hiermit?
  • Wie gehst du damit um?
  • Was hilft dir dabei?
  • Und wie bekommst du das?

Ich höre es gerne.

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